Unser Glaube

„Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“
So heißt es in der Lutherübersetzung des Bibel, im 11. Kapitel des Hebräerbriefes gleich im 1. Vers.
In einer etwas modernen Übersetzung wird diese Aussage wie folgt wiedergegeben:
„Was ist nun also der Glaube? Er ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das was man nicht sieht, existiert.“
Diese Hoffnung und Überzeugung konkretisiert sich in unserem Glauben als Hoffnung auf die baldige Wiederkunft des Herrn Jesus Christus, damit Er uns in jene himmlische Heimat mit nimmt, die er für alle Gläubigen vorbereitet hat.
Diese Hoffnung ist die Wurzel unserer Kirche, der Dreh- und Angelpunkt unseres Glaubens, der sich auch in unserer Selbstbezeichnung als „Adventisten“ widerspiegelt. Dieser Name leitet sich von dem lateinischen „adventus“ (ankommen) ab. Diese Hoffnung verbindet uns mit allen anderen Adventisten auf der ganzen Welt über alle Unterschiede und Grenzen hinweg.
Diese Hoffnung ist jedoch kein diffuses Gefühl sondern sie basiert auf den Zusagen, die uns Jesus Christus selbst in der Bibel immer wieder gemacht hat. Die Aussagen der Bibel, der Heiligen Schrift und unser daraus abgeleitetes Verständnis von dem Wesen und Willen Gottes sind das Fundament unserer Hoffnung.
Dieses Verständnis ist in 28 Glaubenspunkten zusammengefasst (Link), die in unseren Reihen zuweilen als „Die Wahrheit“ bezeichnet werden. Dies mag für Außenstehende anmaßend klingen. Und dies wäre es wohl auch, wenn man die Wahrheit als eine menschliche Errungenschaft verstehen und damit die Bibel als Basis verlassen würde.
Hinter dem, was wir als „Die Wahrheit“ bezeichnen, steht in Übereinstimmung mit der Bibel letztlich kein abstraktes theologisches Gebilde, sondern eine Person, Jesus Christus.
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater den durch mich.“
Diese Aussage Jesu über sich selbst ist uns im Johannes-Evangelium (Kapitel 14, Vers 6) überliefert.
In Jesus Christus wurde Gott Mensch und in dem Gott durch alle traditionellen, historischen und sonstigen Verzerrungen hindurch die Wahrheit über sein Wesen und seinen Willen uns Menschen offenbart hat.
Dies sagt uns Jesus mit den Worten:
„Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,9)
oder an anderer Stelle:
„Ich und der Vater sind eins.“ (Johannes 10,30)
Weil Gott für uns Menschen nicht in seiner ganzem Fülle fassbar ist, können wir auch Jesus Christus nicht vollständig erfassen. Aber der HERR hat seine Nachfolger im Verlauf der Geschichte immer tiefer in sein Wesen vordringen lassen und seinen Willen im Bezug auf die jeweils aktuelle Situation, in dem sich die Menschheit befand, offenbart.
Darum gibt es in unseren Reihen auch kein abgeschlossenes Glaubensbekenntnis.
Die Wahrheit, mit der wir in Jesus Christus konfrontiert sind, war schon immer für jene, die sich mit ihr auseinandergesetzt haben, eine Herausforderung und sie wird immer eine Herausforderung bleiben.
In Jesus steht uns Gottes Anspruch an uns immer vor Augen - Jesus verkörpert das, wozu uns Gott geschaffen hat, wie der Mensch von Gott gemeint war.
Dieser Maßstab ist nach menschlichem Vermögen unerreichbar. Aber dennoch ist der Mensch nicht dazu verdammt, in seiner Sündhaftigkeit auf der Stelle zu treten. Denn mit Jesus Christus stellt Gott nicht nur eine Forderung an uns sondern Er bietet uns zugleich die Hilfe an, dem göttlichen Maßstab gerecht zu werden.
Das Gelingen hängt von uns ab.
Sind wir bereit, unsere Hilfsbedürftigkeit einzugestehen und die angebotene Hilfe anzunehmen? Hier ist Demut gefragt.
Trauen wir Jesus zu, dass Er uns helfen kann und dass sein Versprechen „...siehe ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5) wahr machen kann? Dies erfordert Glauben.
Erachten wir das, was Jesus mit uns vor hat als so erstrebenswert, dass wir alles andere diesem Ziel unterordnen? Hier wird die Liebe auf den Prüfstand gestellt.